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Was ist Spiritismus?

Das Prinzip des Spiritismus ist es, die Beziehungen der materiellen Welt mit der geistigen Welt zu studieren. Er charakterisiert sich als Wissenschaft, Philosophie und Religion.

Wissenschaft

Erforscht werden sowohl die Natur, der Ursprung und das Schicksal der Geister, als auch die Beziehungen zwischen den Geistwesen und der körperlichen Welt; es werden die Fortschritte der Wissenschaft anerkannt und ihre Entwicklung begleitet.

Philosophie

Der Spiritismus bietet eine Lebensauffassung an, die Fragen beantwortet wie: „Woher komme ich?”, „Was mache ich auf dieser Welt?”, „Wohin gehe ich nach dem Tode?”.

Religion

Sie studiert die moralischen Gesetze, begreift die Existenz Gottes, folgt dem Evangelium Jesu und stützt sich auf einen vernünftigen Glauben, der im Gegensatz zur wissenschaftlichen Untersuchung der geglaubten Tatsachen unerschütterlich bleibt. Die spiritistische Lehre wurde von erhabenen Geistwesen offenbart und von Allan Kardec in fünf Werken erfasst:

Grundwerke des Spiritismus

Allan Kardec hat den Spiritismus in fünf Werken erfasst, die die Grundlage der spiritistischen Lehre darstellen: 

Das Buch der Geister
Le Livre des Esprits, 18. April 1857

Von den fünf grundlegenden Büchern, die die Spiritistische Lehre bilden, war Das Buch der Geister das Erste, welches die Unterweisungen der Hohen Geister zusammenstellt, die durch Medien aus verschiedenen Teilen der Welt gegeben wurden. Das Buch der Geister ist der Grundstein einer Doktrin, die eine tiefe Wirkung auf das Denken und auf die Anschauung des Lebens bei einer beträchtlichen Anzahl der Menschheit brachte, seit 1857, Datum der ersten französischen Auflage. Es ist in vier Teile gegliedert und beinhaltet 1.019 Fragen, die von Allan Kardec an die Hohen Geister gestellt wurden. Es behandelt die Spiritistischen Unterweisungen in einer logischen und rationellen Art und Weise, unter den wissenschaftlichen, philosophischen und religiösen Aspekten. Unabhängig vom Glauben oder einer religiösen Überzeugung, ist die Lektüre des Werkes Das Buch der Geister von unermesslichem Wert für alle Menschen, weil es folgende Themen behandelt: Gott, die Unsterblichkeit der Seele, die Natur der Geister, ihre Verbindungen mit den Menschen, die moralischen Gesetze, das gegenwärtige Leben, das zukünftige Leben und die Zukunft der Menschheit, wie auch Themen von allgemeinem Interesse und sehr hoher Aktualität.

Das Buch der Medien
Le Livre des Mediums, 15. Januar 1861

Das Buch der Medien fasst folgendes zusammen: Die besondere Lehre der Geister über die Theorie von allen Arten der Kundgebungen, die Mittel der Kommunikation mit der unsichtbaren Welt, die Entwicklung der Medialität, die Schwierigkeiten und Hindernisse, auf die man bei der Ausübung des Spiritismus stoßen kann. Dieses Buch, das eine unentbehrliche Lektüre und ein Nachschlagewerk für die Spiritisten ist, wird auch immer eine wertvolle Quelle der Kenntnis sein für alle nachforschenden Menschen, die die medialen Phänomene, die sich zunehmend in der ganzen Welt offenbaren, innerhalb und außerhalb der spiritistischen Aktivitäten. Da die Menschen ein ergänzender Teil des Austausches zwischen den beiden Ebenen des Lebens – die materielle und die geistige Welt – sind, ist es notwendig, dass wir die Mechanismen dieser Verbindung sehr gut kennen. Das Buch der Medien ist der sicherste Leitfaden für alle, die sich den Aktivitäten der Kommunikation mit der Geistigen Welt widmen.

Das Buch der Medien ist der sicherste Leitfaden für alle, die sich den Aktivitäten der Kommunikation mit der Geistigen Welt nach christlicher Moral widmen.

Das Evangelium im Lichte des Spiritismus
L’Évangile selon le Spiritisme , 15. April 1864

Das Evangelium im Lichte des Spiritismus ist die moralische Lehre Jesus Christi für die Christen und für jeden Glauben, die von den Lichtgeistern durch mediale Mitteilungen entwickelt, gesammelt, gegliedert, erläutert und von dem Verfasser Allan Kardec veröffentlicht wurde. Falls der Leser Christ ist, soll er die moralische Lehre des Meisters Jesus Christi für die leidende Menschheit lesen und anwenden. Nehmen Sie die Inhalte zur Kenntnis, die Sie vielleicht vorher nie bemerkt oder nicht vollständig verstanden haben. Falls der Leser kein Christ ist, aber ein nachforschender, soll er mit Respekt die Unterweisung dieses göttlichen Geistes (Jesus Christi) lesen, die vor zwei tausend Jahren gegeben wurde und die immer noch in ihrem erziehenden, motivierenden und tröstenden Charakter aktuell ist.

Der Himmel und die Hölle
Le Ciel et l’Enfer, 1. August 1865

Sein hauptsächliches Ziel ist die Gerechtigkeit Gottes aus der Sicht der Spiritistischen Lehre zu erklären. Sein Ziel ist es, die Unsterblichkeit des Geistes und den Zustand, den er in der Geistigen Welt als Folge seiner eigenen Handlungen haben wird, zu beweisen. Dieses Buch besteht aus zwei Teilen: Der erste Teil stellt eine vergleichende Untersuchung der religiösen Doktrinen über das Leben nach dem Tod dar. Es zeigt Ereignisse wie zum Beispiel: der Tod eines Kindes, Wesen, geboren mit Missbildungen/Behinderungen, kollektive Unfälle und eine Reihe von Problemen, die nur die Unsterblichkeit der Seele und die Reinkarnation zufriedenstellend erklären kann. Kardec versucht Themen wie: Engel, Himmel, Dämonen, Hölle, ewige Strafe, Fegefeuer, Angst vor dem Tod, die mosaischen Verbote über die Anrufung der Toten, usw., zu erläutern. Er stellt auch die spiritistische Erklärung dar, die das Gegenteil der Doktrin der ewigen Leiden ist. Der zweite Teil, resultierend aus einer praktischen Arbeit, stellt Beispiele über den Zustand der Seele während und nach ihrem Tod zusammen. Es sind Erlebnisberichte von bereuenden Kriminellen, von verhärteten Geistern, von glücklichen Geistern, von Geistern, die sich in einem mittelmäßigen Zustand befinden, von leidenden Geistern, von Selbstmördern und auch von Geistern, die in irdischer Sühne gelebt haben.

Die Genesis
La Genèse, les Miracles et les Prédictions selon le Spiritisme , 6. Januar 1868

Es ist ein Buch, das – bekannt und studiert – eine außergewöhnliche Gelegenheit zum „Eintauchen“ in große Themen von universellen Interesse ermöglicht, die in einer logisch, rationell und enthüllenden Art und Weise behandelt werden. Es wird in drei Teile geteilt: In dem ersten Teil wird der Ursprung des Planeten Erde in einer zusammenhängenden Art analysiert, die sich von den geheimnisvollen und magischen Interpretationen über die Schöpfung der Welt distanziert. In dem zweiten Teil wird die Frage der Wundertaten behandelt, indem die Natur der Fluida und die in dem Evangelium enthaltenen außergewöhnlichen Taten erklärt sind. Der dritte Teil erläutert die Weissagungen des Evangeliums, die Zeichen der Zeiten und die neue Generation, die eine neue Zeit der Welt mit der Ausübung der Gerechtigkeit, des Friedens und der Brüderlichkeit zeichnen wird. Die Themen, die in den achtzehn Kapiteln dieses Werkes dargestellt sind, haben als Basis die Unveränderlichkeit der großen göttlichen Gesetze.

Grundprinzipien des Spiritismus

Gott

Er ist die höchste Intelligenz, die erste Ursache aller Dinge. Er ist ewig, unveränderlich, immateriell, einzig, allmächtig, souverän, gerecht und gut. Er schöpfte das Universum mit seinen natürlichen Gesetzten, die die physischen und moralischen Gesetze umfassen.

Jesus

Er ist der Weg und das Vorbild aller Menschheit. Die Lehre, die er praktiziert und uns beigebracht hat, ist der reine Ausdruck von Gottes Gesetz. Die christliche Moral des Evangeliums ist ein sicheres Programm für die Weiterentwicklung für uns alle. Die Praxis christlicher Moral ist zugleich die Lösung aller menschlichen Probleme und das höchste Ziel unserer Existenz.

Geist

Er ist das intelligente Wesen des Geschöpfes. Er wurde einfach und unwissend erzeugt, um sich moralisch und intellektuell zu entwickeln, wobei er höhere Sphären erreicht, bis er vollkommen wird. Die Geistwesen bewahren ihre Individualität vor, während und nach jeder Inkarnation. Solange sie nicht inkarniert sind, bewohnen sie die geistige Welt, die jenseits der materiellen Welt existiert. Dort arbeiten, lernen und entwickeln sich die Geistwesen, um sich für ihr neues Leben auf der Erde vorzubereiten. Ihr Wissen hängt von ihrer moralischen und intellektuellen Entwicklung ab, sei es inkarniert oder desinkarniert. Da der Tod des physischen Körpers nur ein Übergang zum geistigen Leben ist, bringt das Geistwesen seine Intelligenz und moralische Werte mit sich. Aus diesem Grunde unterscheiden sich die Geistwesen in ihrem Entwicklungsgrad. Sie können unvollkommen (unwissend, böswillig, mit schlechten Gefühlen), gut (gutwillig) und reine Geistwesen (vollkommen) sein.

Mediumschaft

Sie ist das Instrument, die geistige Welt zu kennen. Durch die Mediumschaft ist die Kommunikation zwischen desinkarnierten und inkarnierten Geistwesen möglich. Sie ist eine Gabe, die von Lehre, Religion oder Lebensphilosophie des Mediums unabhängig ist. Da der Kontakt mit den Geistwesen fortwährend ist, ist die Mediumschaft kein Privileg des Spiritismus. In der spiritistischen Lehre wird die Mediumschaft jedoch nach Jesus und den Prinzipien der christlichen Moral praktiziert. Aus diesem Grund ist jede spiritistische Aktivität kostenlos und folgt der Lehre des Evangeliums: “Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben” (Matthäus 10,8).

Reinkarnation

Gott verdammt seine Geschöpfe für vorübergehende Fehler nicht zu ewigen Strafen. Im Gegenteil dazu bietet Er uns Mittel an, fortzuschreiten und in einem neuen Leben die begangenen Fehler wieder gut zu machen. Gott verzeiht und bittet uns um Reue, Vervollkommnung und die Rückkehr zum Guten. Bei der Wiedergeburt bringen wir die Unvollkommenheiten unserer vorherigen Leben mit und leiden im heutigen Leben als Folge unserer Fehler in der Vergangenheit. Mit einer neuen Inkarnation haben wir jedoch die Chance, von vorne zu beginnen und unsere Zukunft zu verändern. Da wir uns in ständiger Entwicklung befinden, werden die neuen Existenzen von Geistwesen, die bereits menschliche Körper bewohnt haben, nie in tierischen Köpern inkarnieren.

Gesetz der Ursache und Wirkung

Alle Geistwesen haben den freien Willen, zu handeln, wobei sie verantwortlich für die Folgen ihrer Taten sind. Demnach sind die zukünftiges Freud und Leid eine Folge, eine Wirkung ihrer Handlungen, die entsprechend dem göttlichen Gesetzt der Gerechtigkeit und Liebe beurteilt werden.

Gebet

Es ist eine Anrufung, durch die ein Wesen mit einem anderen Wesen gedanklich kommuniziert. Das höchste Ziel des Gebets ist die Erhöhung unserer Seele zu Gott. Durch das Gebet ruft das inkarnierte Wesen die Hilfe der guten Geistwesen zu sich, die ihm in seinen guten Entscheidungen beistehen und ihn zu guten Gedanken inspirieren. Auf diese Weise bekommt es die notwendige moralische Stärke, um Schwierigkeiten zu überwinden und auf den rechten Weg zurückzukehren, wenn es sich von ihm entfernt hat, sowie auch um das Übel zu beseitigen, das es infolge seiner eigenen Fehler anzieht. Die Macht des Gebets liegt im Gedanken und im Glauben desjenigen, der betet, unabhängig von Worten, Orten und Umständen. Man kann also zu jeder Zeit und an jedem Ort, allein oder in Gruppen beten und somit das Herz sprechen lassen.

Abwesenheit von Ritualen

Die spiritistische Praxis erfordert keine Rituale und vollzieht sich ohne Priester oder Pfarrer, ohne Altar, Bilder, Sakramenten, keinen Kerzen und keinem Zierrat. Es wird auf Getränke, Weihrauch, Talismane, Amulette, Karten, Kristalle und Pyramiden verzichtet. Die spiritistischen Häuser folgen dem christlichen Prinzip, die Gesetzte Gottes und das Evangelium Jesu im Lichte des Spiritismus zu studieren. Der wahre Spiritist wird durch seine moralische Veränderung und seinen Einsatz, seine schlechten Neigungen zu beherrschen, erkannt.

Der Spiritismus und die anderen Religionen

Der Spiritismus respektiert alle Religionen und Doktrinen, unterstützt alle Mühen, das Gute zu praktizieren, arbeitet für die Brüderlichkeit und den Frieden unter den Völkern. Aus diesem Grund lädt der Spiritismus Interessenten ein, seine Lehre mit Vernunft zu überprüfen, bevor sie ihn annehmen und verzichtet auf Strategien der Überzeugung oder Zwang. Der Besuch spiritistischer Häuser ist kostenlos und steht jedem ohne jedwede Art von Mitgliedschaft offen.